28.09.2010
Grundschule darf nicht vergessen werden
Die Grundschule ist die Schule mit der heterogensten Schülerschaft.
Darüber hinaus ist der höchste Prozentsatz der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Grundschulen zu finden. Die Grundschule leistet den größten Beitrag zur Integration von Kindern mit
Migrationshintergrund. Trotzdem saßen laut Schulstatistik im Schuljahr 2009/10 in 25,9% der Klassen an Grundschulen mehr als 25 Schülerinnen und Schüler. Und es gibt auch noch immer Grundschulklassen mit mehr als 30 Schülerinnen und Schülern (0,5%).
Mehr als 500 Schulleitungsstellen an Grundschulen sind nach wie vor nicht besetzt. Aufgrund der Altersstruktur der Schulleiter muss zusätzlich in den kommenden 10 Jahren etwa jede zweite Stelle neu besetzt werden. Wenn die Landesregierung nichts unternimmt, wird sich die Situation somit noch verschärfen. Es liegt nicht daran, dass potenzieller Nachwuchs für Schulleitungsstellen nicht vorhanden wäre. 36,5% der Grundschullehrkräfte sind bis zu 40 Jahre alt, 20,4% zwischen 41 und 50 (Stand: 2009). Die Position gilt aber inzwischen bei Lehrerinnen und Lehrern als unattraktiv, weil die finanziellen Anreize in keinem positiven Verhältnis zu den zusätzlichen Aufgaben stehen.
Im Gegensatz zu allen anderen Schulformen gibt es für Lehrkräfte an Grundschulen keine Beförderungsmöglichkeiten. Besondere Leistungen werden somit nicht honoriert, die Lehrerlaufbahn an Grundschulen ist eine Sackgasse.
"Diese Probleme sind seit langem bekannt und wurden von einer Landesregierung zur nächsten immer wieder verschleppt", so Beckmann. "So sind sie mit den Jahren zu einem Berg angewachsen, der abgetragen werden muss. Der VBE fordert deshalb die Landesregierung auf, ein Initiativprogramm Grundschule vorzulegen."
Ein solches Programm muss aus Sicht des VBE zum Beispiel die Verbesserung der Ganztagssituation sowie die Reduzierung der Klassenfrequenzen enthalten.
"Alle OECD-Studien weisen darauf hin, dass in Deutschland die Bildungsausgaben falsch verteilt sind und die Grundschule benachteiligen", so Beckmann. "Nach der Veröffentlichung der ersten PISA-Studie wollten alle Bundesländer hier umsteuern. NRW könnte damit anfangen, dass Gewinne, die der Grundschule aus dem Schülerzahlrückgang erwachsen, in der Grundschule bleiben."
PD 47/10
Darüber hinaus ist der höchste Prozentsatz der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Grundschulen zu finden. Die Grundschule leistet den größten Beitrag zur Integration von Kindern mit
Migrationshintergrund. Trotzdem saßen laut Schulstatistik im Schuljahr 2009/10 in 25,9% der Klassen an Grundschulen mehr als 25 Schülerinnen und Schüler. Und es gibt auch noch immer Grundschulklassen mit mehr als 30 Schülerinnen und Schülern (0,5%).
Mehr als 500 Schulleitungsstellen an Grundschulen sind nach wie vor nicht besetzt. Aufgrund der Altersstruktur der Schulleiter muss zusätzlich in den kommenden 10 Jahren etwa jede zweite Stelle neu besetzt werden. Wenn die Landesregierung nichts unternimmt, wird sich die Situation somit noch verschärfen. Es liegt nicht daran, dass potenzieller Nachwuchs für Schulleitungsstellen nicht vorhanden wäre. 36,5% der Grundschullehrkräfte sind bis zu 40 Jahre alt, 20,4% zwischen 41 und 50 (Stand: 2009). Die Position gilt aber inzwischen bei Lehrerinnen und Lehrern als unattraktiv, weil die finanziellen Anreize in keinem positiven Verhältnis zu den zusätzlichen Aufgaben stehen.
Im Gegensatz zu allen anderen Schulformen gibt es für Lehrkräfte an Grundschulen keine Beförderungsmöglichkeiten. Besondere Leistungen werden somit nicht honoriert, die Lehrerlaufbahn an Grundschulen ist eine Sackgasse.
"Diese Probleme sind seit langem bekannt und wurden von einer Landesregierung zur nächsten immer wieder verschleppt", so Beckmann. "So sind sie mit den Jahren zu einem Berg angewachsen, der abgetragen werden muss. Der VBE fordert deshalb die Landesregierung auf, ein Initiativprogramm Grundschule vorzulegen."
Ein solches Programm muss aus Sicht des VBE zum Beispiel die Verbesserung der Ganztagssituation sowie die Reduzierung der Klassenfrequenzen enthalten.
"Alle OECD-Studien weisen darauf hin, dass in Deutschland die Bildungsausgaben falsch verteilt sind und die Grundschule benachteiligen", so Beckmann. "Nach der Veröffentlichung der ersten PISA-Studie wollten alle Bundesländer hier umsteuern. NRW könnte damit anfangen, dass Gewinne, die der Grundschule aus dem Schülerzahlrückgang erwachsen, in der Grundschule bleiben."
PD 47/10