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12.07.2016

VBE: NRW belegt schmachvollen letzten Platz bei Bildungsinvestitionen in Grundschulen

Gutachten des Grundschulverbands bestätigt VBE-Analyse

Die heute offen gelegten Vergleichsdaten des Grundschulverbands bestätigen das Bild, das die Grundschulumfrage des VBE vor wenigen Wochen gezeichnet hat. 

Udo Beckmann, Vorsitzender des Verband Bildung und Erziehung NRW sagt: "Im Vergleich zu den anderen Bundesländern klafft in NRW eine riesige Lücke bei der Finanzierung der Grundschulen. Das ist dramatisch, denn unser Land droht abgehängt und unsere Grundschullehrer, zwischen den steigenden Anforderungen aufgerieben zu werden."


Laut vorgelegtem Gutachten von Professor Klaus Klemm liegt NRW in fast allen Bereichen hinten. Die Ausgaben pro Schüler sind seit dem Jahr 2000 zwar von 4.192 Euro auf 4.800 Euro gestiegen. Damit belegt das Bundesland aber immer noch den letzten Platz unter den Bundesländern und gibt weit weniger als der bundesweite Durchschnitt (5.600 Euro) aus. Auch bei der „Schüler je Stelle-Relation“ ist NRW mit 23,1 nach wie vor bundesweites Schlusslicht.

Der Durchschnitt liegt bei 20,7. Die Wochenpflichtstunden der Schülerinnen und Schüler liegen zwar im Mittelfeld. Dieser Wert wird aber von vielen Schulen, das belegt die VBE-Umfrage zur Praxis in den Schulen, nicht erreicht.

Beckmann sagt: "Die Studie belegt erneut, dass die Kinder in NRW bereits in der Grundschule ins Hintertreffen geraten. Das Motto der Landesregierung ‚kein Kind zurücklassen‘ klingt angesichts der vorliegenden Daten wie Hohn. NRW muss massiv in den Primarbereich investieren und die Anforderungen an die Lehrkräfte in den Grundschulen endlich mit der personellen Ausstattung in Einklang bringen. Wir fordern daher erneut kurzfristig die Vorlage eines Masterplans Grundschule."

Hierzu gehören unter anderem:
• Eine deutliche Absenkung der Lerngruppengröße,
• die Anerkennung, dass jede Grundschule eine inklusive Schule ist und sonderpädagogische sowie sozialpädagogische Unterstützung benötigt und inklusive Klassen eine Doppelbesetzung benötigen,
• die Anhebung der Besoldung der Grundschullehrkräfte und Schulleitungen,
• einen Vertretungspool, der bedarfsgerecht ausgestattet ist.

Beckmann betont: "Die Zeit des Schönrechnens und - Redens ist vorbei. Die Landesregierung muss Eltern und Lehrkräften erklären, wie sie die Defizite in NRW beheben will."

Zum Gutachten des Grundschulverbands 

Die Ergebnisse der Analyse des VBE zur Situation der Grundschulen


Pressemitteilung 28-2016
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